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Wie hat das Projekt angefangen

Ruedi Strasser und Markus Wespi haben gleichzeitig ihr Studium als Agronomen am Poly absolviert. Da entstand die Idee einer zukünftigen Zusammenarbeit.
Während Markus und Lydia 4 Jahre in Rwanda in einem Landwirtschaftsprojekt arbeiteten, suchten Ruedi und Carola nach einem geeigneten Projekt in der Schweiz.
Im Frühjahr 1974 fand Ruedi den Hof in Cerniévillers, welcher von den Geschwister Boillat geführt war. Sie waren alle im Pensionsalter und hatten keine Kinder, sodass sie bereit waren den Hof Ruedi und Carola zu verkaufen. Markus und Lydia gaben ihr Einverständnis zum Kauf, konnten ihrem Vertrag entsprechend jedoch erst im August zurückkommen.
So übernahmen Ruedi und Carola den Hof im Mai 74.

Er bestand aus drei Häusern, wovon nur eines bewohnbar war. Ca 60 ha Land, 10 ha Wald, sowie Weiderechte auf der Gemeindeweide, waren nun in der Verantwortung der neuen Equipe.
Alles war recht vernachlässigt, was das neue Team aber keineswegs hinderte, sich voll Begeisterung an’s Werk zu machen.
Nach kurzer Zeit kamen neue Mitarbeiter dazu, die alle ihre Energie und Arbeitsfreude mit einbrachten und so zur Renovation der Häuser, der Verbesserung der Zäune und Weiden und anderes mehr, beitrugen.
Vieles musste gelernt werden, da die Praxis nicht immer der Theorie entspricht.
Cerniévillers ist der zweite Hof in der Schweiz der Mutterkuhhaltung einführte. Mit der Zeit weidet eine stattliche Herde Aberdeen Angus auf den umliegenden Weiden. Später kamen Pferde, Ziegen, Schweine, Bienen und Hühner dazu.
Trotzt der vielen Arbeit, blieb immer genug Zeit zum feiern, singen und tanzen.
Nach ein paar Jahren wurde auf Biologische Landwirtschaft umgestellt. Der erste Bio Markt im Jura fand auf dem Hof statt. Angesichts des grossen Erfolges findet er nun seit 35 Jahren an einem Wochenende im September in Saignelégier statt.

Mit dem Angebot « Ferien auf dem Bauernhof » wurden verschiedene dauerhafte Freundschaften geschlossen.

Im 2024 feiert die Hofgemeinschaft ihr 50 jähriges Jubiläum.
Die Gründer Generation ist pensioniert während die nächste voll am Ruder ist.
Viele der ersten Kunden sind dem Hof treu geblieben und haben zum Teil ihr Interesse an den verschiedenen Produkten, sowie an unserem Leben, ihren Kindern weitergegeben.
Unterdessen sind alle drei Häuser bewohnbar, die Ställe sind renoviert und zum Teil mit Solardächern gedeckt. Aber es sind trotzdem alte Gebäude, das älteste ist 400 Jahre alt, was bedeutet, dass ständig Renovationen nötig sind. Es gilt immer wieder neue Projekte zu realisieren.
Welches sind unsere Zukunftsvisionen?
Wir sind uns bewusst, dass es ein grosses Privileg ist an einem so schönen Ort wohnen und arbeiten zu dürfen. Deshalb liegt es uns am Herzen, das Land, die Tiere und die Gebäude zu pflegen, die Biodiversität zu erhalten, uns auf kommende Herausforderungen und Veränderungen vorzubereiten, die Gemeinschaft und den Austausch mit anderen zu pflegen.